Die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention scheint selbst im Familienministerium in Berlin oder im Sozialministerium in Wiesbaden eher eine untergeordnete Rolle zu spielen. „Leider ist in der bisherigen Debatte um Einschränkungen und Erleichterungen immer wieder die Rede von Gefahren, die für andere von Kindern und Jugendlichen ausgehen, nicht aber davon, dass Kinder und Jugendliche die gleichen Rechte wie alle anderen haben“, so der Vorsitzende der CDU Idstein, Mathias Nippgen-van Dijk. Die emotionalen und intellektuellen Bedarfe wie Freundschaften, Spiel, Begegnung und Unterricht als grundlegende Bedürfnisse wie Rechte könnten nicht gelebt werden und von Seiten des Staates würden sie nicht berücksichtigt.

Nach Ansicht der CDU muss sich das ändern. Sie beantragt daher, die Teilnahme am Programm „Kinderfreundliche Kommune“ zur Erlangung des entsprechenden Siegels. „Wir haben in Idstein bisher sehr viel dafür getan, dass Eltern zufrieden sein können und Kinder unterstützt werden. Jetzt möchten wir die Perspektive der Kinder und Jugendlichen gezielt einholen und sicher gehen, dass deren Interessen, Bedürfnisse und Rechte Grundlage werden für die zukünftige Qualifizierung der Arbeit für und mit Kindern und Jugendlichen“, führt Nippgen-van Dijk weiter aus.

Das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ hat die Umsetzung der UN Kinderrechtskonvention zum Ziel. Mitmachende Kommunen verpflichten sich einem Aktionsplan, der mit Kindern und Jugendlichen entwickelt wird, von den Akteuren in der Kinder- und Jugendarbeit Idsteins sowie dem Verein Kinderfreundliche Kommune geplant und von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wird. Wenn dieser verabschiedet wird und damit Gültigkeit erlangt, verpflichtet sich Idstein darauf, innerhalb von 3 Jahren die mit dem Aktionsplan verbundenen Ziele umzusetzen. Der Aktionsplan wird regelmäßig überprüft, um das Siegel dauerhaft zu erhalten.

Das Siegel gibt es seit 2012 und basiert auf der 1996 gegründeten internationalen Initiative „Child Friendly Cities Initiative“ zur Verwirklichung der die Kinderrechtskonvention auf kommunaler Ebene. Das Siegel findet sich im Internet: www.kinderfreundliche-kommunen.de

In Hessen sind die Kommunen Hanau, Oestrich-Winkel und Taunusstein bereits zertifiziert. Idstein hat in diesem Themenbereich seit langem eine Vorreiterrolle, dies möchte die CDU auch dauerhaft gesichert wissen. „Unsere sprichwörtliche Familien- und Kinderfreundlichkeit ist bekannt im Rhein-Main-Gebiet“, sagt der Fraktionsvorsitzende der CDU, Peter Piaskowski. Viele Anstrengungen haben Bürgerschaft und Verwaltung bisher schon unternommen. Kindergärten, -krippen und Schulbetreuungsplätze, Spiel- und Aufenthaltsräume sowie Personal wurden geschaffen. Aufgaben des Kreises wurden durch die Stadt erledigt, um für die Kinder und Eltern in Idstein gute Lösungen zu ermöglichen. Bis heute kommt der Kreis dem bedauerlicherweise nicht vollumfänglich nach. Im Vergleich zu den Kommunen im Rheingau-Taunus-Kreis und zur Mehrheit der Kommunen bundesweit, soll Idstein die starke Botschaft an alle Eltern senden: „Die Betreuung und Begleitung der Kinder in Idstein ist in qualifizierter Art und Weise gewährleistet. Jetzt gilt es weiterhin vornweg zu sein und nicht den Anschluss zu verpassen“, ergänzt Piaskowski.

Mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ werde der Fokus der bisherigen guten Arbeit verstärkt, der Blick gezielt auf die Bedürfnisse und Rechte von Kindern und Jugendlichen gelegt. Dies solle u.a. durch neue Beteiligungsmöglichkeiten gesichert werden. „Durch die mit dem Siegel verbundenen Maßnahmen wird die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt genauso gestärkt, wie auch die von ihren Familien. Am Ende profitieren alle davon“, so Piaskowski abschließend.

Autor: Mathias Nippgen-van Dijk

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